Klinische Psychoneuroimmunologie

Ausgehend von den Forschungen von Nicholas Cohen, Robert Cohen und Robert Ader, den Pionieren der Psychoneuroimmunologie, wurde das Konzept der klinischen Psychoneuroimmunologie, kurz kPNI, von Leo Pruimboom und Bram van Dam in den letzten zwanzig Jahren entwickelt.
Ihre wissenschaftliche Grundlage ist die evolutionäre Biologie von der ausgehend sämtliche sogenannte Zivilisationskrankheiten verstanden, behandelbar und heilbar werden können. Unsere Herangehensweise ist streng wissenschaftlich und auf nachprüfbaren Befunden basierend. Um nicht im Sumpf betriebswirtschaftlicher Rücksichten und mythischer Philosophie stecken zu bleiben, ist die Beschäftigung mit der aktuellen Forschung zwingend erforderlich, wie auch ihr Einsatz in der Praxis.
Die Therapeuten der kPNI gehen davon aus, dass sich eine Krankheit in allen Lebensbereichen äußert. Genauso kann die Heilung von Krankheiten in der Veränderung einer dieser Bereiche liegen. Jenen aufzuspüren, welcher das Lebensgleichgewicht am tiefsten stört und die heilsame Veränderung anzustoßen, ist unsere Aufgabe.
So kann sich im Befund erweisen, dass die Ursache einer Endogenen Depression durchaus auf einer anderen als nur der mentalen Ebene zu finden ist. Dazu muß man wissen, woher dem Patienten der Serotonin-Hahn abgedreht wurde. Anhand jener Depression hier in zwei möglichen Fällen das Procedere der kPNI:
Fall 1: Ob die Leber sich zu der metabolen Strategie entschieden hat, Serotonin zu benutzen und daraus lieber Glucose zu bilden, um ein hyperaktives Nervensystem oder ein dauernd aktiviertes Immunsystem zu beruhigen — weshalb es dem Gehirn fehlt? Folge: Depressionen, Schlafprobleme, schwierige Verdauung, Störungen auf Ebene der Sexualität, der Haut uvm. Therapie: Nervensystem beruhigen und in ein robustes verwandeln: alte Wunden der Heilung zuführen mittels sog. Resoliomics auf cognitiver, emotionaler, sozialer, sexueller oder physiologischer Ebene. Das kann eine Kaiserschnittnarbenentstörung sein, eine akute Hyperthermie, also ein künstliches Fieber z.B. durch 3–4 einstündige Sitzungen in der Siebzig-Grad-Sauna, oder die psychoemotionale Lösung eines transgenerationellen Traumas, wie es sich beispielsweise bei Heimatvertriebenen während und nach dem 2. Weltkrieg und ihren Nachkommen manifestiert – eben als Depression, oder als Burn-out-Syndrom. Unkonventionelle Therapie? Ja, und sehr erfolgreich.
Fall 2: Oder ob die Serotoninproduzenten im Darm nicht ausreichend aktiv sein können, unsere steinzeitlichen Bifidobakterien und Laktobazillen, weil sie von anderen Bakterienkulturen verdrängt werden? Therapie: Darmsanierung mittels Ernährungsumstellung und Zuführung von alten Bakterienkulturen über eine Supplementierung.
Heilung kann in sehr einfachen Veränderungen bestehen. So genügt es beispielsweise oft die mit Cortison behandelte Fibromyalgie-Patientin zum täglichen Ausschlafen zu bewegen, um ihren Cortisolspiegel zu sanieren. Das funktioniert aber nur, wenn ein chronotypisches Problem vorliegt und der Genotyp der Patientin der eines Nachtmenschen ist – der durch tägliches Frühaufstehen aus seinem Biorhythmus gedrängt wurde. Mit dem empfohlenen In-Phase-Leben wird dem Cortisolspiegel wieder Gelegenheit gegeben, ausreichend anzusteigen, um Energie dorthin zu verteilen, wohin sie bedarfsgerecht gehört. Den Schmerzen sind die physiologischen Grundlagen entzogen.
Der Therapieerfolg steht und fällt mit der Motivation des Patienten, mit seiner Lust am Leben, am Verändern, am Ausprobieren. Dafür muß der Patient aktiv werden, daß die Veränderung, welche der erste Schritt Richtung Heilung ist, in ihm Platz nehmen und sich heilsam entfalten kann. Gesundheit nicht mehr als Zustand, sondern als Prozeß einer aktivierten Heilung zu begreifen, ist das Denken und Handeln, zu dem kPNI-Therapeut hinführen möchte. Dazu gehören die ursprünglichen Qualitäten menschlicher Lebensäußerungen – allen voran Bewegung, Ernährung, Denken, Lieben, Kreativität. In die Wendung dorthin aus der Not des krankhaften Zustandes (kurz: Notwendigkeit) Einsicht zu gewinnen, steht eben am Anfang jeder Heilung.
Kenntnisse, woher der Stoffwechsel, das Nervensystem, das Immunsystem Störungen ausgesetzt ist, sind einem fortwährenden Studium des aktuellen Forschungs- und Wissensstandes zu verdanken. Informiert zu sein, ist ein Hauptkriterium für den Erfolg des kPNI-Therapeuten.
Im Jahr 2013 fanden Forscher der Aarhuus-Universität im Staate Dänemark in umfassenden Studien heraus, dass bei 67% der Rückenschmerzen „austherapierter“ Patienten eine „Endotoxämie“ von Bakterienstämmen in den Bandscheiben vorlag. Ebenso wurde festgestellt, dass sich auch Viren und Pilze im immuntoleranten Bereich der Bandscheibe verbergen können, wo sie sich von den notwendigen Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen nährten, die folgerichtig dann dem Knorpelgewebe fehlten. Dieses degenerierte daraufhin, die Bandscheibe riß oder sinterte zusammen, was zu Vorfällen oder Wirbelblockierungen führte. Die Bakterien wurden „ausgehungert“ und der lecke Darm supplementär geschlossen, der als Bedingung für die Migration der Erreger über Jahre desolat geworden war. Die Patienten wurden geheilt.
Letztlich sind uns die Namen einer Krankheit nicht wichtig. Interessant für die Heilung ist der Hergang ihrer Entstehung und ihre Manifestation auf allen Ebenen des Lebens. In der Rückführung der Homöostase in ihre ursprüngliche biorhythmische Funktionalität liegt die Heilung fast aller Krankheiten – auch derer, die gerade im Entstehen sind.
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